Die ERSTE: Von Schollen, Katzen und Katern

Geschrieben von Florian Keck am .

Die Serie ist gerissen: Nach fünf ungeschlagenen Spielen in Serie, darunter vier Siege, musste die ERSTE mal wieder eine Niederlage schlucken. Beim Aufsteiger SF Oesede  wollte es an der Platte nicht so richtig klappen. 
Zum ersten Mal in dieser Saison war man im TSV-Lager mit der eigenen Leistung wirklich unzufrieden. Die 4:9-Niederlage fiel vielleicht um den einen oder anderen Punkt zu hoch aus, ging unter dem Strich jedoch völlig in Ordnung – die Niedersachsen waren an diesem Tag einfach die bessere Mannschaft. 
 
Der Spielverlauf ist schnell erzählt: In den Doppeln ging der TSV fast schon standardmäßig mit 2:1 in Führung. Christian und Ole schlugen die Abwehrrecken Dunkel/Schlie, und Consti und Leo spulten ihren Stiefel herunter und erhöhten ihre gemeinsames Doppelkonto auf 5:0-Siege für diese Saison. Das wahre Doppel 1 wurde diesmal taktisch an Position 2 gestellt und hätte nach vier Sätzen eigentlich 4:0 führen müssen. Leider wurden zwei dieser Sätze jedoch nach hohen Führungen recht unnötig verloren, im Entscheidungssatz ging dann nicht mehr viel.
 
Dieser eigentlich vielversprechende Start konnte dann aber nicht weiter veredelt werden. Nur zwei von zehn gespielten Einzeln wurden gewonnen. So kann man natürlich kein Spiel gewinnen. Lichtblick war Christian, der Scholle mit seinen Aufschlagvarianten und Vorhandschwingern phasenweise in Monologe im Stile des Kosta Dimitriou trieb. An dieser Stelle sei schon einmal erwähnt: Es waren nicht die einzigen Monologe der Scholle diesen Abends: Neben Kosta wurden in teilweise beeindruckender Manier der Graf von Unheilig („Du bist geboren, um zu leben! Gehe auf Reisen, entdecke die Welt! Sonst bereust du es später!“), Andreas Gabalier („Hulapalu“) und Homer Simpson („Bier!“) wurden in nicht minder beeindruckender Weise parodiert.
Doch zurück zum Spiel: Einzig Ole war es noch vergönnt, für den TSV ein Einzel zu gewinnen. Er schlug Oesedes Einser Bohlmann mit 3:1. Etwas unglücklich war dagegen seine Niederlage gegen Abwehrer Schlie, auch Consti verlor gegen Tüpker nur mit zwei Punkten Unterschied im Entscheidungssatz. Die anderen Spiele gingen dann jedoch mehr oder minder klar an Oesede. Zwei besondere Ereignisse aus diesen Spielen sollen dennoch nicht unerwähnt bleiben: Zum einen blieb Abwehrkiller Chris gegen „Katze“ Dunkel bei nur einem eigenen Satzgewinn auf der Strecke. Wirklich beeindruckend, was der Masato Shiono der Regionalliga da so alles fischte. Zum anderen konnte Flo seinen Teamkollegen erneut mit ein bisschen Regelkunde überraschen: Es ist auch erlaubt, ein Time-Out zu nehmen, bevor man zwei Sätze verloren hat und in einem dritten hoffnungslos zurückliegt. Dass ein Spieler dann gleich zweimal an diesem Tag ein solch frühes Time-out nahm, hinterließ dennoch das eine oder andere mehr als beeindruckte Gesicht. 
 
Wesentlich ertragreicher als die sportliche Betätigung war an diesem Tage die dritte Halbzeit. Zwar waren unsere Youngster etwas niedergeschlagener als notwendig und verabschiedeten sich relativ zeitnah und machten sich gemeinsam mit den mitgereisten Schlachtenbummlern (vielen, vielen Dank!) schon kurz nach Spielende auf den Heimweg. Die anderen Beteiligten verblieben jedoch noch mehrere Stunden in tierischer Atmosphäre der Halle und widmeten sich der Rettung des Regenwalds sowie der Wiederaufforstung in Deutschland (für Hintergrundinformationen: siehe https://www.krombacher.de/Engagement/Spendenaktion/?et_cid=40&et_lid=104&et_sub=Spendenaktion_20171102). Auch der in den letzten Jahren etwas in Schlingern geratene russische Exporthandel wurde ordentlich angekurbelt. Dem aufmerksamen Leser dieses Berichts ist bereits die Beteiligung der Schollen und Katzen aufgefallen. Was es genau mit dem Kater auf sich hat – das ist Teil einer anderen Geschichte. 
 
Der TSV überwintert mit 7:9-Punkten (zwei Pluspunkte wurden uns durch den Rückzug von Düppel wieder „geklaut“) auf Rang 7 und hat fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Insofern fällt das Hinrundenfazit trotz des schwachen Spiels zum Abschluss positiv aus. Besonders erfreulich ist die Entwicklung in den Doppeln. Diese Disziplin hat sich in den letzten Partien so richtig als Stärke der Mannschaft herauskristallisiert. In den Einzeln stach Ole mit seiner 12:4-Bilanz am Spitzenbrett positiv heraus. Auch Neuzugang Chris, der nach seinem mehr als durchwachsenen Start in Ahrensburg die eine oder andere Sorgenfalte auf den Stirnen der TSV-Kaderplaner produzierte, entpuppte sich als sehr wertvolle Verstärkung und erspielte unter dem Strich eine starke 9:4-Bilanz im unteren Paarkreuz. Flo (7:10 oben), Consti (1:1 oben, 8:7 Mitte) und Leo (3:4 Mitte, 5:2 unten) spielten im Einzel im Rahmen ihrer jeweiligen Möglichkeiten und können mit dem Hinrundenverlauf insgesamt zufrieden sein. Christian hatte nach seiner einjährigen Verletzungspause naturgemäß Startschwierigkeiten, steigerte sich jedoch deutlich und erreichte insgesamt eine ausgeglichene Bilanz. Die Tendenz zeigt hier jedoch eindeutig nach oben. Einzig Clemens kann nach seinem 2:10-Ausflug ins mittlere Paarkreuz nicht zufrieden sein. Wir sind aber sicher, dass er in der Rückrunde in seinen gewohnten Gefilden des unteren Paarkreuzes wieder zu alter Stärke zurückfindet.
 
Die Rückrundenpremiere steigt dann am 13.01. des neuen Jahres bei unseren Nachbarn vom TSV Sasel. Bis dahin wünsche ich allen Vereinsmitgliedern, Fans und Zuschauern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch!
 

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